Gewinn des Klimaschutz-Preises der Westenergie 2022

Auf einer zuvor leblosen und oftmals vermüllten Hochbeetfläche im Herzen von Kaarst, hat unsere Gruppe, Health for Future, Ortsgruppe Kaarst, im April 2022 insgesamt 33 Sorten heimische Wildpflanzen, zusammen über 100 Stück, eingesetzt. Die Pflanzen waren von einer zertifizierten Staudengärtnerei aus Willich so zusammengestellt worden, dass zu jeder Jahreszeit Blüten bzw. Blütenstände mit Samen für heimische Vögel und Insekten vorhanden sind. Ein Kleiner Holzhaufen wertet die Fläche zusätzlich ökologisch auf.

Alle Pflanzen passen zum Projekt “Tausende Gärten – Tausende Arten“, das die Bedeutung von heimischer Flora und Fauna für die Umwelt bekannt machen soll. Dazu gibt es eine Schautafel mit einem Link auf die Website dieses bundesweiten Programms, das u.a. von der Deutschen Gartenbaugesellschaft durchgeführt und vom Bundesumweltministerium gefördert wird.
Unser Ziel war, die fast tote Fläche in ein Kleinbiotop umzuwandeln, in der heimische Insekten und Vögel wieder passende Nahrung bei den Wildpflanzen finden und aufgrund passender Nahrung wieder erfolgreich brüten können. Die Insekten und Samenstände wiederum ziehen nach und nach heimische Vögel an. Es zeigt sich, dass es sich lohnt, auch kleine Flächen so zu bewirtschaften, dass Artenvielfalt und heimische Vegetation in unsere Gärten und Vorgärten zurückkehren.
Bereits drei Monate nach der Pflanzung haben wir eine Insektenzählung durchgeführt und konnten folgende Tiere sichten:
Mehrere Hummelarten (Erd-, Stein-, Acker- und Gartenhummeln), Schwebfliegen (Winterschwebfliege, Hainschwebfliege), Marienkäfer (Siebenpunkt- und Zweipunkt-Marienkäfer), Schmalbienen, Feuerwanzen, Fliegen (Blumen-, Schmeißfliegen), rote Weichkäfer sowie Ameisen.

Und das ist die zugehörige Pflanzenliste:

  • Achillea millefolium, Wiesen-Schafgarbe
  • Aster pilosus var. demotus, Wild-Aster (Symphyotrichum)
  • Aster turbinellus, Wild-Aster
  • Briza media, Zittergras
  • Calamintha nepeta, Steinquendel
  • Centaurea jacea, Wiesen-Flockenblume
  • Chamaemelum nobile, Römische Kamille
  • Cichorium intybus, Wegwarte
  • Cymbalaria muralis, Zimbelkraut
  • Daucus carota, Wilde Möhre
  • Dianthus carthusianorum, Karthäuser-Nelke
  • Dipsacus fullonum, Wilde Karde
  • Echium vulgare, Natternkopf
  • Galium verum, Echtes Labkraut
  • Geranium pratense, Wiesen-Storchschnabel
  • Glechoma hederacea, Gundermann
  • Hypericum perforatum, Tüpfel-Johanniskraut
  • Hypochaeris radicata, Ferkelkraut
  • Leonurus cardiaca, Herzgespann
  • Leucanthemum vulgare, Wiesen-Margerite
  • Lotus corniculatus, Hornklee
  • Oenothera odorata, Nachtkerze
  • Potentilla recta ‚Sulphurea‘, Aufrechtes Fingerkraut
  • Salvia pratensis, Wiesen-Salbei
  • Saxifraga granulata, Knöllchen-Steinbrech
  • Scabiosa columbaria, Tauben-Skabiose
  • Sedum acre, Scharfer Mauerpfeffer
  • Thymus pulegioides, Arznei-Thymian
  • Tussilago farfara, Huflattich
  • Verbascum bombyciferum, Silber-Königskerze
  • Veronica chamaedrys, Gamander-Ehrenpreis

Wir würden uns sehr freuen, wenn weitere ähnlich wirksame Beete- und seien sie noch so klein- in Kaarst entstünden,
um dem erschreckenden Artensterben entgegen zu wirken.

Kaarst, den 05.11.2022

Health for Future, Ortsgruppe Kaarst
E-Mail: kaarst@healthforfuture.de
i.V. Dr. Rainer Neumann
Königstrasse 110 b
41564 Kaarst